Die „Aktion Weihnachtsgeld“ war 1998 die Initialzündung für die Arbeit des Vereins „Wir für Holzwickede“. Ziel war und ist es kurz vor Weihnachten bedürftigen Kindern und Jugendlichen sowie Senior:innen mit Hilfe eines Barschecks eine Freude zu machen und dazu beizutragen, dass sich die finanziell schlecht gestellten Mitbürger:innen etwas mehr als im Alltag leisten zu können.
In der 25jährigen Geschichte der Aktion Weihnachtsgeld in der Zeit von 1998 bis 2023 hat sich viel verändert bei der Aktion Weihnachtsgeld, der Euro ist eingeführt worden, die Gesetzgebung hat Hartz IV gebracht, seit dem 1.1.2023 das Bürgergeld. Zuständigkeiten aus dem gemeindlichen Sozialamt sind in die Bundesanstalt für Arbeit ARGE, jetzt jobcenter gewandert und der Kreis der Betroffenen hat sich verändert. Aber dennoch ist auch vieles gleich geblieben
Die Aktion Weihnachtsgeld läuft jedes Jahr, seit 1998 jeweils in den Monaten November und Dezember. Die ausgegebenen Schecks werden zumeist rund um Weihnachten eingelöst. Manchmal kommt es aber auch vor, dass bedürftige Personen ihren Scheck als „eiserne Reserve“ an die Seite legen und erst sehr viel später im Verlauf eines Kalenderjahres einlösen.
Warum Barscheck und keine Gutscheine?
Der Verein „Wir für Holzwickede“ hat sich entschieden mit Barschecks zu arbeiten, weil wir es in der Gemeinde Holzwickede für unmöglich hielten und halten Gutscheine einzulösen ohne sich zu „outen“. Die Anzahl der Lebensmittelläden hat sich zwar in den letzten 10 Jahren stark erhöht, aber andere Warenbereiche wie z.B. Spielwaren sind in Holzwickede nicht so stark vertreten. Der Barscheck, der in der Sparkassenfiliale vor Ort ebenfalls anonym direkt in Bargeld umgetauscht wird, macht es möglich, in unterschiedlichen Läden zu kaufen, z.B. auch bei einem Weihnachtsbaumhändler auf der Straße. Wir denken, dass viel Geld direkt in Holzwickede umgesetzt wird, aber vielleicht nicht alles. Ein zweiter Aspekt ist das Vertrauen in die Betroffenen, das Geld für die Familie bzw. die Kinder einzusetzen. Viele Reaktionen nach der Weihnachtsgeld Aktion bestärken dieses Denken. Natürlich gibt es keine Garantie, was tatsächlich für das Geld gekauft wird und es mag auch sein das es einige „schwarze Schafe“ gibt, die die Vorurteile bestätigen und Alkohol oder Zigaretten kaufen, aber unserer Überzeugung und Erfahrung nach, ist das eine Minderheit. Welches Weihnachtsgeschenk sich auch jeder Betroffenen machen mag, ob ein Friseurbesuch oder neue Schuhe bei den Senior:innen oder Spielsachen oder der Tannenbaum, ein neues Kleidungsstück oder die Möglichkeit mit Freunden ins Kino gehen zu können, soll in der freien Wahl der Betroffenen stehen.
Wie kommen die Schecks zu den Betroffenen?
Anonymität und Vertrauen wird bei der Aktion Weihnachtsgeld großgeschrieben. Von der jeweiligen zuständigen Behörde erhält der Vorstand Anfang November Zahlen über die Anzahl der Kinder, Jugendlichen und Senior:innen, die die vorgegebenen Kriterien erfüllen. Der Verein stellt die Kriterien des Personenkreises zusammen, z.B. bedürftige Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 16 Jahren und Personen, die Grundsicherung beziehen (in der ganz überwiegenden Mehrzahl sind das Senior:innen mit sehr kleiner Rente).
Anfang Dezember werden die Schecks geschrieben und ein Begleitbrief verfasst. Der Scheck wird mit dem Brief versandt. Im günstigsten Falle sind die Briefe mit den Schecks eine Woche vor Weihnachten bei den Betroffenen.